1. Beurteilung
1. Beurteilungsgespräche geben Auszubildenden eine Rückmeldung über ihren Ausbildungsstand, motivieren zu weiteren Lernleistungen und helfen bei der Absprache von Fördermaßnahmen.
2. Leistungsmerkmale sind objektiv messbar (z. B. Termintreue, Sorgfalt), während Persönlichkeitsmerkmale das Verhalten bewerten (z. B. Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit).
3. Die IHK/HWK nutzt ein Punktesystem: 100-92 (sehr gut), 91-81 (gut), 80-67 (befriedigend), 66-50 (ausreichend), 49-30 (mangelhaft), 29-0 (ungenügend).
2. Beurteilungsverfahren
1. Ein Beurteilungsverfahren umfasst: Beobachten → Beschreiben → Bewerten → Beurteilungsgespräch führen → Auswerten → Dokumentieren.
2. Eine Beurteilung ohne Mitte verhindert Tendenzen zur neutralen Bewertung und zwingt zur klaren Einschätzung (z. B. sehr gut oder mangelhaft statt „mittlere“ Bewertung).
3. Eine Beurteilung im Dialog ermöglicht sowohl dem Ausbilder als auch dem Auszubildenden eine gegenseitige Reflexion, fördert Motivation und stärkt das Verantwortungsbewusstsein.
3. Beurteilungsfehler
1. Der Halo-Effekt tritt auf, wenn ein einzelnes positives oder negatives Merkmal das Gesamturteil über eine Person beeinflusst.
2. Die Tendenz zur Mitte bedeutet, dass Beurteiler extreme Bewertungen vermeiden, wodurch gute oder schlechte Leistungen nicht angemessen reflektiert werden.
3. Beim Nikolaus-Effekt wird die Beurteilung durch eine einzelne, kurz vor der Bewertung gezeigte Leistung übermäßig beeinflusst.
4. Umgang mit Konflikten
1. In der Ausbildung werden Feedbackgespräche, Kritikgespräche, Entwicklungsgespräche und Zielvereinbarungsgespräche geführt.
2. Ein Feedbackgespräch ist wertschätzend und fördert Selbstreflexion, während ein Kritikgespräch konkrete Fehlverhalten thematisiert und Maßnahmen ableitet.
3. Beim Feedback-Geben sollte man erwünscht, konkret, konstruktiv und rechtzeitig Rückmeldungen formulieren und mit positiven Aspekten beginnen.
5. Das Kritikgespräch
1. Die fünf Phasen eines Kritikgesprächs sind: 1) Grund nennen, 2) Azubi Stellung nehmen lassen, 3) Ursachenanalyse, 4) Lösungsentwicklung, 5) Vereinbarung für zukünftiges Verhalten.
2. Monologe verhindern eine aktive Beteiligung des Azubis, was zur Frustration und geringeren Lerneffekten führt. Ein Dialog fördert Eigenverantwortung und Einsicht.
3. Die Ursachenanalyse klärt, ob das Problem durch äußere Faktoren (z. B. fehlende Schulung) oder persönliche Aspekte (z. B. Motivation) beeinflusst wurde.
6. Konfliktlösung
1. Konflikte können zur Klärung von Missverständnissen und zur Weiterentwicklung beitragen, aber auch Stress, Unzufriedenheit und Mobbing auslösen.
2. Konflikte werden durch unklare Kommunikation, Vorurteile, mangelnde Konfliktlösungskompetenzen oder Überlastung verstärkt.
3. Deeskalierende Maßnahmen sind aktives Zuhören, klare Kommunikation, Mediation und lösungsorientierte Gespräche.
7. Konfliktgespräche führen
1. „Hart in der Sache, sanft zum Menschen“ bedeutet, dass sachliche Differenzen klar angesprochen werden, aber die persönliche Ebene respektvoll bleibt.
2. Die kooperative Konfliktlösungsstrategie umfasst: 1) Einstieg, 2) Problemdefinition, 3) Ursachenanalyse, 4) Lösungssuche, 5) Umsetzung und Kontrolle.
3. Schulz von Thuns Kommunikationsmodell zeigt, dass Nachrichten auf vier Ebenen (Sache, Selbstoffenbarung, Beziehung, Appell) interpretiert werden, was Missverständnisse vermeiden hilft.
8. Moderationsmethode
1. Eine Moderation besteht aus:
1) Einstieg, 2) Themen sammeln, 3) Strukturieren,
4) Bearbeiten, 5) Maßnahmen planen, 6) Abschluss und Feedback.
2. Der Moderator steuert den Prozess, sorgt für eine strukturierte Diskussion, hält sich inhaltlich zurück und fördert die aktive Beteiligung aller Teilnehmer.
3. Visualisierungen helfen, komplexe Themen verständlicher darzustellen, Diskussionen zu strukturieren und Ergebnisse nachvollziehbar zu dokumentieren.