Bezug zur Ausbildung
„Eine Ausbildungssituation ist ein realistisches Szenario einer betrieblichen Handlung mit abgegrenzter Thematik, klarer Zielvorstellung, definierten Adressaten, geplanter Umsetzungsmethode und klarem Bezug zur Ausbildung. In der Prüfung soll dargestellt werden, wie mit dieser Ausbildungssituation in der Praxis umgegangen werden kann. Unverzichtbar ist daher ein eindeutiger und direkt nachvollziehbarer Bezug zur Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf.“
IHK Darmstadt
Was bedeutet „Bezug zur Ausbildung“?
Der „Bezug zur Ausbildung“ bezieht sich auf die Verbindung zwischen der geplanten Ausbildungseinheit und den konkreten Anforderungen sowie Inhalten des entsprechenden Ausbildungsberufs. Dies umfasst:
- Ausbildungsrahmenplan:
Die Einheit soll sich an den im Ausbildungsrahmenplan festgelegten Lernzielen orientieren.
- Betriebliche Praxis:
Die Inhalte soll realistische und im Ausbildungsbetrieb tatsächlich vorkommende Aufgaben oder Prozesse widerspiegeln.
- Ausbildungsstand:
Die Komplexität der Aufgabe soll dem Ausbildungsstand des Auszubildenden entsprechen, z. B. dem Ausbildungsjahr oder -monat.
Ein klarer Bezug zur Ausbildung ist entscheidend, da die Prüfungskommission erwartet, dass die Ausbildungseinheit einen direkten und nachvollziehbaren Zusammenhang zur Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf aufweist.
Beispiele für den „Bezug zur Ausbildung“
Beispiel: Industriemechaniker/in
- Thema der Ausbildungseinheit: „Herstellen einer Schraubverbindung“
- Bezug zur Ausbildung: Diese Tätigkeit ist ein grundlegender Bestandteil der mechanischen Fertigung und wird im Ausbildungsrahmenplan im 1. Ausbildungsjahr behandelt.
Beispiel: Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement
- Thema der Ausbildungseinheit: „Erstellen eines Geschäftsbriefs nach DIN 5008“
- Bezug zur Ausbildung: Das Verfassen von Geschäftsbriefen ist eine zentrale Kompetenz in der Bürokommunikation und wird im Ausbildungsrahmenplan im 1. Ausbildungsjahr vermittelt.
Beispiel: Fachinformatiker/in Systemintegration
- Thema der Ausbildungseinheit: „Einrichten eines Druckers im Netzwerk“
- Bezug zur Ausbildung: Das Konfigurieren von Peripheriegeräten ist eine typische Aufgabe im Bereich der Systemintegration und wird im Ausbildungsrahmenplan im 2. Ausbildungsjahr behandelt.
weitere Hinweise
- Ausbildungsrahmenplan nutzen:
Beziehen Sie sich konkret auf die Inhalte des Ausbildungsrahmenplans Ihres Berufs.
- Ausbildungsstand berücksichtigen:
Passen Sie die Komplexität der Aufgabe dem aktuellen Ausbildungsstand des Auszubildenden an.
- Praxisbezug herstellen:
Wählen Sie Aufgaben, die im betrieblichen Alltag relevant und realistisch sind.
Ein klar formulierter und nachvollziehbarer „Bezug zur Ausbildung“ zeigt der Prüfungskommission, dass Sie die Ausbildungseinheit didaktisch sinnvoll geplant haben und die Anforderungen der AEVO erfüllen.